Vereinschronik

Die ersten Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg

lm Jahre 1921 stifteten Mitglieder dem Verein den ersten Sportplatz an den „Drei Eichen“, welcher in mühevollem und freiwilligem Arbeitseinsatz von Spielern, Mitgliedern, Freunden und Gönnern hergerichtet wurde.
Im Spieljahr 1921/22 nahm die neu gegründete Mannschaft zum ersten Mal an Meisterschaftsspielen teil.

Mannschaftsfoto 1921

Die Spieler mussten zu den Auswärtsspielen laufen, in Ausnahmefällen fuhr man mit dem Pferdefuhrwerk.

Manche Spieler hatten sogar ein Fahrrad, auf dem sie den Kameraden auf der Lenkstange mitnahmen.
Auf Anhieb wurde man Meister in der C-Klasse mit
dem erstaunlichen Torverhältnis von 102:6 Toren.

Da die Sportbegeisterung in der Gemeinde recht groß war, wurde vom Turnverein Clausen eine Fußballabteilung angeschlossen. Auch diese bauten sich in Selbsthilfe, mit viel Schweiß und Mühe, einen Sportplatz mitten im Walde gelegen. In der Runde 1925/26 fanden unter den Spitzenvereinen sogenannte Pokalspiele, mit dem Recht des Aufstieges in die A-Klasse statt.

In dieser Runde spielten unter anderem: Pfalz 07 Pirmasens, FC 06 Rodalben, FC 14 Münchweiler, alles Klassenhöhere. Wir übersprangen mit unseren guten Leistungen die B-Klasse und kamen in die A-Klasse Pirmasens. Nach der Auflösung der Fußballabteilung des Turnvereins, im Jahr 1926, schlossen sich deren Spieler dem Fußballklub 19 an. Sie bildeten eine willkommene Verstärkung. Es zeigte sich, dass das Dorf für zwei Fußballvereine zu klein war.

In der ersten Zeit wurden beide Sportplätze benutzt. Mit der Zeit entschloss man sich, den Spielbetrieb ganz auf den Sportplatz des TV zu verlegen, da dieser näher am Dorfe und kein Sandplatz war, wie in den „Drei Eichen“.

Unvergessen die schönen Pokalfeste unter dem Wald oberhalb der „Drei Eichen“. Bei Blasmusik der Kapelle Busch, mit Bratwürsten und dem guten Pirmasenser Bier, vergnügte sich Jung und Alt.

Im Bild rechts Paul Germann im Spiel beim FC Bayern München mit dem FK Pirmasens
Im Bild rechts Paul Germann im Spiel beim FC Bayern München mit dem FK Pirmasens

Mit dem Turnverein wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen, da dieser Platz von der Forstbehörde angemietet war. In der Zwischenzeit hatte sich der talentierte Verteidiger Paul Germann dem Fußballklub 03 Pirmasens angeschlossen. Mit seinem Weggang entstand eine große Lücke. Neue Kräfte rückten aus der A-Jugend nach.

1929 wurde die Gruppenmeisterschaft in der A-Klasse errungen, aber das Entscheidungsspiel gegen Palatia Contwig in Pirmasens 1:2 verloren.

Die Mannschaft und der Verein verzagten nicht. 1930/31 wurden wir
erneut Gruppenmeister, verloren aber wieder das Entscheidungsspiel mit 1:3 in Landau gegen den FC Waldfischbach.

03 Mannschaftsfoto 1927
Mannschaft Spieljahr 1927

Ein guter Nachwuchs gab dem Verein immer den nötigen Rückhalt. So hoffte man mit der Aktivierung von Edmund Müller, Walter Cronauer,
Eugen Wadle und Alfred Jacoby endlich den Sprung in die Bezirksliga
zu erreichen.

Unsere Erwartungen waren vielleicht zu hochgeschraubt, denn, obwohl wir eine beachtliche Spielstärke erreichten, die uns im Fußballland bekannt machte, gelang keine Meisterschaft.

Mannschaftsfoto 1933
Mannschaft 1933

Durch die Machtübernahme der NSDAP im Jahre 1933 wurde im Fußballsport eine neue Klasseneinteilung vollzogen. Die Spitzenmannschaften spielten nun in der Gauliga Südwest, darunter waren die verschiedenen Bezirks- und Kreisligen. Der FK Clausen spielte nun in der 1. Kreisklasse, Gruppe Pirmasens.

Bereits im Spieljahr 1935/36 errang der FK Clausen die Meisterschaft der 1. Kreisklasse, konnte das Aufstiegsspiel jedoch abermals nicht gewinnen.

1938/39 gewann der FK Clausen die Meisterschaft in der 1. Kreisklasse. Diesmal sogar ohne Punktverlust.

Wieder mußten wir zwei talentierte Spieler an den FK 03 Pirmasens abgeben: Walter Cronauer und Edmund Müller.

Mit Paul Germann spielten nun schon drei Clausener in der 1. Mannschaft des FKP in der Gauliga. Albert Schwarz und Karl Scheidt, der bekannte 100-m-Läufer, verstärkten die Reihen des FC Waldfischbach. Es trat eine leichte Stagnation ein.

1935 wurde die Jugendarbeit erweitert und zu der A-Jugend Mannschaft gesellte sich eine B- und C-jugend. Karl Emanuel übernahm die gesamte Jugend.
1934 verstärkte sich die 1. Mannschaft durch Jakob Matheis, Paul Breidenbach und Jakob Freiberger, deren Verein, die DJK Rodalben, durch die damaligen Machthaber verboten wurde. Hinzu kam als Torwart Otto Krämer.

Paul Germann übernahm das Training, nachdem vorher kein geordnetes Training im Verein stattgefunden hatte. 1935/36 wurde die Meisterschaft in der 1. Kreisklasse erkämpft. Aber die Aufstiegsspiele brachten uns kein Glück und wir mussten uns mit dem 2. Platz begnügen.

A-Jugend aus dem Jahre 1938

Im Spieljahr 1937/38 waren wir wieder an der Spitze und das letzte Spiel beim VB Zweibrücken musste die Entscheidung bringen. Einen Punkt benötigten wir zur Meisterschaft, Zweibrücken dagegen benötigte einen Sieg.
Voller Hoffnung fuhren wir an den Hornbachstaden, aber enttäuscht kehrten wir, 1:4 geschlagen, zurück. Zweibrücken war mit vielen bekannten Soldatenspielern, sogar Auswahlspielern angetreten, denen wir nicht gewachsen waren. Unter anderem waren Leutnant Bille, später FK 03 Pirmasens, und Kurt Kiefer, FV Saarbrücken, in deren Mannschaft.

Unsere Reservemannschaft holte sich in diesem Spieljahr, außer Konkurrenz, in der Kreisklasse II die Meisterschaft. FC Merzalben, wurde von uns auf eigenem Platz mit 5:1 geschlagen. Aus diesem Verein wechselte nun der Mittelstürmer Bernhard Helfrich zu uns über.

Mit dieser Mannschaft ging der FK Clausen in seine letzten Spiele vor dem II. Weltkrieg:

Mannschaft 1938
Mannschaft 1938
Mannschaft 1939
Mannschaft 1939

Für das Spieljahr 1939/40 hatte man sich im Verein viel vorgenommen. Viele talentierte Spieler waren zurückgekehrt, wie Wilhelm Müller, Rudi Busch. Heiner Hauck und Ewald Busch wurden aktiviert.

Man erwartete Großes von dieser Mannschaft, die in den vielen Vorbereitungsspielen überzeugen konnte. Dann brach der Zweite Weltkrieg aus und der Spielbetrieb musste durch die Einberufung zum Kriegsdienst eingestellt werden.
Nur mit einer gemischten Jugendmannschaft wurden die Kriegsjahre überbrückt.

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